Ein Streik ist eine Verweigerung, eine Unterbrechung, ein Aussetzten. Ein „Nein, so nicht!“-Sagen oder -Denken, ein Innehalten, Reflektieren, Sich-Zeit-und-Raum-Nehmen. Aber auch Organisieren, vielleicht Kämpfen, in jedem Fall Ausdruck eines grundlegenden Dissens. Einen Streik macht man am besten gemeinsam, solidarisch über das eigene Feld hinaus, und in seinem Herzen steht das Sorgetragen. Somit besteht der Dissens mit diskriminierenden Strukturen. Mit prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen, die durch die Pandemie noch einmal verschärft worden sind. Mit Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Trans-, Bi-, Inter- und Homophobie, aber auch mit der Aneignung und Verwertung dienstbarer Kritikalität in und von neoliberalen Institutionen. Im Allgemeinen: mit den Produktions-, Kommunikations- und Sichtbarkeitsverhältnissen in einem durch und durch kapitalistischen (kulturellen) Feld.