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08 2019

Vom Leben der Kritik. Kritische Praktiken – und die Notwendigkeit ihrer geopolitischen Situierung

Ruth Sondereggers gleichnamiges Buch erscheint beim Wiener Verlag Zaglossus

Ruth Sonderegger

„Die Gefahr droht sowohl dem Bestand der Tradition wie ihren Empfängern. Für beide ist sie ein und dieselbe: sich zum Werkzeug der herrschenden Klasse herzugeben. In jeder Epoche muß versucht werden, die Überlieferung von neuem dem Konformismus abzugewinnen, der im Begriff steht, sie zu überwältigen.“
(Benjamin 1980, Bd. I.2: 695)


I. ERSTE ANNÄHERUNG: ZUSTANDSBESCHREIBUNG

„Kritik“ ist weniger ein vieldeutiger als vielmehr ein umkämpfter Begriff. Oft wird er ausdrücklich als Waffe eingesetzt. Aber auch als Schutzschild: „Wir sind hier doch sowieso alle (selbst-)kritisch.“ Den einen ist Kritik ein intellektuelles Spiel, den anderen eine kämpferische Praxis. Kritik wird als Inbegriff des wissenschaftlichen Denkens hochgehalten, aber auch als dessen Gegenteil verurteilt: als zu parteiisch, ja als Propaganda. In Berufung auf die griechische Wortwurzel „krinein“ wird das Kritisieren im Sinn von „unterscheiden“ häufig zu einer anthropologischen Konstante erklärt; zu einer Tätigkeit, die zum Menschsein gehöre wie die Sprache. Ebenso oft wird wahrhafte Kritik nur wenigen, geradezu Auserwählten zugestanden; bisweilen jenen, die besonders mutig sind, manchmal nur jenen Expertinnen, die angeblich überlegenes Wissen besitzen. Versteht die transzendentale Tradition unter Kritik eine Vergewisserung in Bezug auf die Grundlagen des Denkens und Handelns, so kann Kritik für die Kritikerinnen des Transzendentalismus nur Befragung, Einklammerung, ja Auflösung aller festen Fundamente bedeuten.1 Höhepunkt der westlichen Zivilisation in den Augen der einen, ist die Unterscheidungswut des Kritisierens aus weniger westlichen Perspektiven ein Eckpfeiler des Imperialismus‘ und Kolonialismus‘. Relativ, ja neutral bis zum Umfallen, aber auch parteiisch bis zur Blindheit kann sich der Einsatz von Kritik offenbar gestalten.

Die unterschiedlichen, einander oft sogar diametral entgegen gesetzten Einsätze des Kritikbegriffs sind kein Grund, relativistische Konsequenzen zu ziehen. Weder zeigt sich am Begriff der Kritik nur (einmal mehr), dass man mit arbiträren Zeichen ziemlich alles machen kann; noch ist das historische Nachzeichnen oder systematische (Ein-)Ordnen der unterschiedlichen Gebräuche des Kritikbegriffs das einzige, was einem angesichts der angedeuteten Unübersichtlichkeit übrig bleibt. Es ist erst recht nicht davon auszugehen, dass sich durch die Rekonstruktion der Schwächen und Stärken verschiedener Kritikauffassungen ein zeitgemäßes Verständnis von Kritik gleichsam von selbst zeigt. Die Frage ist vielmehr, was man von und mit der Kritik will. Denn außerhalb der jeweiligen Kämpfe, ihren Objekten und Anliegen ist Kritik fast gar nichts. Oder eben viel zu viel, nämlich fast alles.

Im Vergleich mit den eingangs erwähnten Widersprüchen bietet sich die Gegenwart in erster Annäherung in einem letztlich eher harmonischen Licht dar. Einerseits nämlich scheint es heute einen Konsens darüber zu geben, dass radikale oder totale Kritik – eine Kritik, die im 20. Jahrhundert oft „Ideologiekritik“ oder „Systemkritik“ genannt wurde – keine Option mehr ist. In diesem Punkt sind sich gegenwärtige Verteidigerinnen der (lokalen) Kritik erstaunlich einig mit jenen, die genug von der Kritik haben. Häufig verweisen beide Seiten auch auf dieselben Ursachen für das Ende der radikalen Kritik: auf die (post-)strukturalistische Subjektkritik, die gezeigt habe, dass Subjekte immer auch Teil der kritikwürdigen Objekte bzw. Verhältnisse sind; und auf die Tatsache, dass die Objekte und Ziele der Kritik undurchsichtig geworden seien: In einer vollständig globalisierten und vernetzten Welt hänge alles mit allem so eng zusammen, dass kaum normative Schneisen geschlagen werden könnten, entlang derer sich das Gute vom Schlechten trennen ließe.

Andererseits scheinen bestimmte, scheinbar moderate Formen der Kritik nicht nur allgegenwärtig,2 sondern auch zu einer weithin akzeptierten Pflicht geworden zu sein. Dass es einen Imperativ zum Kritisch-Sein gibt, wird offenkundig, wenn man sich für einen Moment vergegenwärtigt, was für Folgen die Selbstzuschreibung „Ich bin eine unkritische Person“ in verschiedenen Situation haben würde. In einem Bewerbungsgespräch beispielsweise kommt die Selbstbeschreibung als unkritische Person heute wohl einem (sozialen) Todesurteil gleich – vermutlich sogar in den Augen einer eher altmodisch autoritären Führungspersönlichkeit. Ebenso wenig denkbar scheint heute, sich den allgegenwärtigen und angeblich selbst- und institutionskritischen Evaluationen zu verweigern. Der Zwang zur Selbstkritik im Namen nicht näher erläuterter oder gar begründeter Transparenz und Effizienz ist derart selbstverständlich geworden, dass eine Weigerung beinah automatisch als Zugeständnis eines Versäumnisses, eines Fehlers oder als etwas noch viel Schlimmeres erscheinen. (Bröckling 2007; Gelhard 2011)

Die Funktion dieser routinemäßigen Beichten ist ebenso ernst und unter die Lupe zu nehmen wie ihr Verhältnis zum Tabu, das auf der sogenannten radikalen Kritik liegt. Dieses Tabu könnte durchaus Ausdruck davon sein, dass es schwierig geworden ist, eine distanzierte Sicht auf das möglicherweise Kritikwürdige haben, weil man damit viel zu sehr verbunden bzw. davon abhängig ist. Vielleicht ist dieses Tabu aber auch nur eine Ausrede, mit der man sich aus der Verantwortung stehlen kann. Nicht weniger ausgemacht ist, ob man heute tatsächlich, wie eingangs suggeriert, von einem Konsens in Bezug auf die Akzeptanz der moderaten (Selbst-)Kritik einerseits und von einem Ende der radikalen Kritik auf der anderen Seite sprechen kann. Die immer wieder aufflammenden Bildungsproteste der letzten Jahre sowie die sich gegenwärtig insbesondere von Südeuropa aus formierende Kritik an der Verschuldungs- und Armutsproduktion durch die europäische Sparpolitik und nicht zuletzt die weltweiten Arbeitskämpfe von zunehmend prekär beschäftigen Arbeiterinnen3 sprechen eine andere Sprache. Auffallend ist auch, dass im verwestlichten Kunstfeld radikale Kritik massiv behauptet oder sogar in Auftrag gegeben wird. (Draxler 2007; Gielen et al. 2015) Die offenste Frage bleibt die nach der Zukunft der Kritik. Ist die rezente Transformation radikaler Kritik in tendenziell so moderate wie bevormundende Formen der (Selbst-)Evaluation Grund genug, dem kritischen Projekt den Rücken zu kehren? Oder müssen wir, wie Foucault 1977 in einem Gespräch einmal vorgeschlagen hat, mit der Kritik wieder ganz von vorne anfangen?4

Ganz wohl nicht. Ein „Ganzvonvorne“ gibt es insbesondere dann nicht, wenn man als Subjekt einer kritischen Tradition eben diese Tradition neu denken und praktizieren will; oder wenn man die Kritik neu erfinden möchte, weil so viel Barbarei aller in der Vergangenheit artikulierten Kritik zum Trotz fortbesteht. Man denke nur an das ununterbrochene, massenhafte Töten von Menschen durch Hunger, obwohl die technischen Möglichkeiten zur Beendigung des Welthungers vorhanden wären (Pogge 2011; Ziegler 2012); oder an das Massengrab im Mittelmeer, das immer weiter in den afrikanischen Kontinent hinein verschoben wird, damit Europa sich die Hände in selbsterklärter Unschuld waschen kann. Ließe man die Vergangenheit und Gegenwart der Kritik zugunsten eines „Ganzvonvorne“ einfach nur hinter sich, dann wäre zudem die Gefahr immens, die Vergangenheit einfach fortzusetzen. Ebenso groß die Wahrscheinlichkeit, Potentiale zu vergessen, welche die unterschiedlichsten Praktiken der Kritik zu einer bestimmten Zeit hatten oder noch immer haben könnten.

Zugleich ist im Zusammenhang des Verlangens nach einer anderen Kritik in Rechnung zu stellen, dass das Begehren auf Kritik zumal in der westlichen Welt, die sich bis heute als Erfinderin und privilegierte Hüterin von Aufklärung und Kritik gebärdet, möglicherweise zur zweiten Natur geworden ist.5 Zu dieser zweiten Natur gehört, dass alles, was den Namen der Kritik trägt, was ihre Fortsetzung, Erneuerung, Reform oder Revolution verspricht, deshalb willkommen ist, weil es eine Rückkehr zum bzw. ein Verbleiben im Vertrauten – insbesondere in vertrauten linearen Zeitverständnissen und utopischen Geschichtsvorstellungen – verspricht. Anders gesagt: Es muss in Rechnung gestellt werden, dass ein Ende oder ein schlichtes In-Vergessenheit-Geraten der kritischen Tradition genau dasjenige sein könnte, was Menschen der bürgerlichen Aufklärungstradition am wenigsten ertragen. Denn Kritik suggeriert Möglichkeiten der Einflussnahme, der Veränderung, ja der Verbesserung sowie des Fortschritts und hat immer wieder dazu beigetragen, das Unerträgliche erträglich zu machen – gleichsam als Opium der kritikgläubigen bürgerlichen Gesellschaft.6 Geradezu paradox scheint es in Sachen Kritik darauf anzukommen, die Geschichte nicht zu vergessen und gleichzeitig viele ihrer Voraussetzungen zu ent-lernen. Denn während ich die angeblich neue Unübersichtlichkeit der Kritik für ein Scheinproblem halte, ist die habituelle Kritikgläubigkeit der bürgerlichen Gesellschaft samt den dazu gehörigen Subjektivierungsformen m. E. eine immense Herausforderung.

[Erster Abschnitt aus: Ruth Sonderegger, Vom Leben der Kritik. Kritische Praktiken und die Notwendigkeit ihrer geopolitischen Situierung, Wien: Zaglossus 2019.

Online-Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Zaglossus Verlags
https://www.zaglossus.eu/]


Literatur

Balibar, Étienne Balibar und Gayatri Chakravorty Spivak (2016): An interview on subalternity. In: Cultural Studies, Jahrgang 30, S. 856-871.

Benjamin, Walter (1980): Über den Begriff der Geschichte. In: Ders.: Gesammelte Schriften, Band I.2. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 693-704.

Boltanski, Luc und Eve Chiapello; dt. Michael Tillmann (2003): Der neue Geist des Kapitalismus, Konstanz: Universitätsverlag.

Bröckling, Ulrich (2007): Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Demirović, Alex (2008): Kritik und Wahrheit. Für einen neuen Modus der Kritik, auf: http://transversal.at/transversal/0808/demirovic/de.

Demirović, Alex (2008 a): Leidenschaft und Wahrheit. Für einen neuen Modus der Kritik. In: Demirović, Alex (Hg.): Kritik und Materialität. Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 9-40.

Demirović, Alex (2010): Kritik und Wahrheit. Für einen neuen Modus der Kritik. In: Mennel, Birgit, Stefan Nowotny und Gerald Raunig (Hg.): Kunst der Kritik, Wien: Turia + Kant, S. 85-103.

Draxler, Helmut (2007): Gefährliche Substanzen. Zum Verhältnis von Kritik und Kunst. Berlin: b_books; Reihe polypen.

Foucault, Michel; dt. Michael Bischoff, Hans-Dieter Gondek, Herman Kocyba und Jürgen Schröder (2003): Dits et Ecrits. Schriften Band III 1976-1979; hg. von Daniel Defert und François Ewald unter Mitarbeit von Jacques Lagrange. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Gelhard, Andreas (2011): Kritik der Kompetenz. Berlin: diaphanes.

Gielen, Pascal, Thijs Lijster, Suzana Milevska und Ruth Sonderegger (Hg.) (2015): Spaces for Criticism. Amsterdam: Valiz; Art in Society book series.

Grosfoguel, Ramón (2013): The Structure of Knowledge in Westernized Universities. Epistemic Racism/Sexism and the Four Genocides/Epistemicides of the Long 16th Century. In: Human Architecture: Journal of the Sociology of Self-Knowledge, Heft 11, auf: http://scholarworks.umb.edu/humanarchitecture/vol11/iss1/8 [Stand: 22.2.2018].

Harney, Stefano und Fred Moten (2013): The Undercommons. Fugitive Planning & Black Study. Wivenhoe, New York, Port Watson: Minor Compositions.

Pogge, Thomas; dt. Anna Wehofsits (2011): Weltarmut und Menschenrechte. Kosmopolitische Verantwortung und Reformen. Berlin und New York: Walter de Gruyter.

Spivak, Gayatri Chakravorty (2012): An Aesthetic Education in the Era of Globalization, Cambridge / Mass. und London: Harvard Univ. Press.

Ziegler, Jean; dt. Hainer Kober (2012): Wir lassen sie verhungern: Die Massenvernichtung in der Dritten Welt, München: C. Bertelsmann Verlag.


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1 Ich werde im Plural die weibliche, im Singular die männliche Form verwenden. Das mag beim Lesen mancher Sätze zu Irritationen führen. Sie sind beabsichtigt und verweisen auf eine Realität, die nicht weniger irritierend ist: Geschlechter entziehen sich der Zweiwertigkeit, die viele Sprachen ihnen aufzwingen.

2 Vgl. zur entwertenden Inflationierung der Kritik nach 1968: Boltanski/Chiapello (2003) sowie die Abschnitte IV.3.a: „Der Kritik ist der Atem nicht ausgegangen“ und den Abschnitt V.1.: „Rancière lässt die Kritik der Kritik auflaufen“ in diesem Buch.

3 Vgl. etwa die online Videoplattform „labournet.tv“, die ihren Anspruch wie folgt beschreibt: „labournet.tv ist eine Internet-Plattform für Filme aus der Arbeiterinnenbewegung: alte und neue, Videos aus allen Teilen der Welt. Im Zentrum stehen die Situation der Lohnarbeiterinnen, ihre Selbstorganisierung, ihre Arbeitskämpfe und die Suche nach gesellschaftlichen Alternativen. Auf: http://de.labournet.tv/6758/ueber-uns [Stand: 13.7.2018)

4 Einen Neuanfang in Sachen Kritik im Anschluss an Foucault schlägt Alex (Demirović 2008, sowie ausführlicher in Demirović 2008a, 2010) vor. Er beruft sich dabei auf: Michel Foucaults „Folter ist Vernunft“, ein 1977 geführtes Gespräch, in dem Foucault – und zwar ganz offensichtlich unter dem Eindruck des Scheiterns der europäischen Linken – schreibt: „Heute gibt es keine einzige revolutionäre Bewegung mehr und erst recht kein einziges, in Anführungsstrichen sozialistisches Land, auf die wir uns berufen und sagen könnten: So muss man es machen. Das ist das Vorbild. Das ist die Linie. Das ist bemerkenswert. Ich glaube, wir sind auf das Jahr 1830 zurückgeworfen. Wir müssen ganz von vorn anfangen. Das Jahr 1830 hatte immerhin die Französische Revolution und die ganze Tradition der europäischen Aufklärung hinter sich. Wir müssen wieder ganz von vorn anfangen und uns fragen, worauf wir die Kritik unserer Gesellschaft in einer Situation stützen können, in der die bisherige implizite oder explizite Grundlage unserer Kritik weggebrochen ist.“ (Foucault 2003: 514)

5 Die „westliche Welt“ ist dabei nicht auf Europa und Nordamerika einzuschränken. Wie viele andere postkoloniale Theoretikerinnen hat insbesondere Gayatri Chakravorty Spivak wiederholt darauf hingewiesen, dass Praktiken der Aufklärung und damit verbundenen Kritikverständnisse im Zug des europäischen Imperialismus auch in die Kolonien exportiert und mit Gewalt verbreitet worden sind. Für Spivak ist das allerdings kein Grund, Aufklärung und Kritik zu verwerfen. Unter der Prämisse „The enlightenment is sick at home“ plädiert sie für „a sabotaged and subverted Enlightenment“. (Balibar/Spivak 2016: 861; Spivak 2012: insbes. 1-34, hier 27) Um der von Spivak in Erinnerung gerufenen Tatsache der globalen Durchsetzung eines westlichen Kanons Rechnung zu tragen, werde ich im Anschluss an Ramón Grosfoguel (2013) auch häufig von einem „verwestlichten“ Verständnis von Wissen oder Kritik sprechen, das weit über die geografischen Grenzen des Westens hinaus verbreitet ist. Ausführlicher diskutiere ich die eurozentrische Dimension der Kritik in Abschnitt VI.1.

6 Auch Alex Demirović macht darauf aufmerksam, dass bei Kritiken und Reformen der Kritik nie aus dem Auge zu verlieren ist, dass das Verlangen nach Erneuerung auch als Ausdruck davon zu verstehen ist, dass die Subjekte dieses Verlangens von der bürgerlichen Aufklärungstradition subjektiviert und vergesellschaftet worden sind und dass Kritik somit Teil ihrer Identität ist. Demirović zufolge gehört zu dieser Aufklärungstradition, dass alles fortlaufend im Namen von solchen Idealen in Frage gestellt wird, die das jeweilige utopische Ziel per definitionem im Unerreichbaren belassen und trotzdem zum Weitermachen und Weiterreformieren motivieren. So werde aus der Kritik ein „Katalysator“ der Reproduktion der „kapitalistischen Gesellschaftsformation“. (Demirović 2008a: 26 ff.). Stefano Harney und Fred Moten weisen in eine ähnliche Richtung: „The false image (= der Kritik, R.S.) and its critique threaten the common with democracy, which is only ever to come, so that one day, which is only never to come, we will be more than what we are. But we already are. We’re already here, moving. We’ve been around.“ (Harney/Moten 2013: 19).