Jean Oury
(1924–2014) war ein französischer Psychiater und Psychoanalytiker. Er war zunächst u. a. an der Klinik von Saint-Alban tätig (1947–1949), wo Lucien Bonnafé, André Chaurand, François Tosquelles und andere jene kritisch-psychiatrischen Ansätze entwickelt hatten, die später als „institutionelle Psychotherapie“ bekannt werden sollten. 1953 gründete Oury die kritisch-experimentelle psychiatrische Klinik La Borde, die er bis zu seinem Tod leitete. Er war zudem Gründungsmitglied der 1960 gegründeten GTPSI (Groupe de travail de psychothérapie et de sociothérapie institutionnelles) sowie Mitglied der 1964 von Jacques Lacan gegründeten École freudienne de Paris. Seit den frühen 1970ern hielt er regelmäßige Seminare in La Borde, seit 1981 darüber hinaus auch Seminare im Centre hospitalier de Sainte-Anne in Paris. Zu seinen Buchpublikationen zählen u. a.: Onze heures du soir à La Borde (1980), Création et schizophrénie (1989), Le collectif (2005), Dialogues à La Borde (gem. mit Danielle Roulot, 2008) und Les symptômes primaires de la schizophrénie, suivi de Le corps et la psychose (2016).